Aktien Europa: Eurostoxx steigt noch weiter vor Powell - Nestle bremst SMI

(dpa-AFX) PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag ihre bald schon dreiwöchige Erholung fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 mit den großen Unternehmen des Euro-Währungsgebiets legte nochmals ein halbes Prozent zu vor einer Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell, die am Nachmittag erwartet wird. Mit aktuell 4.908 Punkten steuert der EuroStoxx 50 auf ein Wochenplus von 1,4 Prozent zu.

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag ihre bald schon dreiwöchige Erholung fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 mit den großen Unternehmen des Euro-Währungsgebiets legte nochmals ein halbes Prozent zu vor einer Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell, die am Nachmittag erwartet wird. Mit aktuell 4.908 Punkten steuert der EuroStoxx 50 auf ein Wochenplus von 1,4 Prozent zu.

Außerhalb der Eurozone stieg der britische Leitindex FTSE 100 um zuletzt 0,2 Prozent auf 8.306 Punkte. Der Schweizer Leitindex SMI verlor hingegen zuletzt 0,1 Prozent auf 12.298 Zähler. Belastet wurde er von den fallenden Nestle -Aktien, die in Zürich der größte Indexwert sind.

Am Nachmittag wird sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf das Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole richten. Powells Rede auf dem jährlichen Symposium im US-Bundesstaat Wyoming hat die Märkte schon die ganze Woche über beschäftigt. Der US-Notenbankchef dürfte die Erwartungen zum Start des Zinssenkungszyklus Mitte September bestätigen. Doch dürfte Powell angesichts der jüngsten Konjunkturdaten gegen aggressive Zinssenkungen argumentieren, schrieben die Analysten der Dekabank.

Nach den Äußerungen im Protokoll zur letzten Fed-Sitzung dürften Marktteilnehmer jedoch den Blick schon auf die Veröffentlichung des nächsten Arbeitsmarktberichts am 6. September richten, hieß es weiter. Für den Fall einer Abschwächung am Jobmarkt könnte die Fed als Risikomanager dann auch eine Zinssenkung in Höhe von 0,5 Prozentpunkten in Erwägung ziehen.

Bei den Sektoren setzten am Freitag besonders die Bankwerte ihre Erholung europaweit fort. Die Titel der italienischen Intesa Sanpaolo gehörten mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den größten Gewinnern im EuroStoxx, aber auch die Wertpapiere des Konkurrenten Unicredit und jene der spanischen Santander legten mehr als ein Prozent zu.

Bei den Einzelwerten stand besonders Nestle im Fokus. Der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller verunsicherte seine Anleger mit einem überraschenden Chefwechsel. Der Aktienkurs fiel zuletzt um 1,7 Prozent nach einem Spitzenminus, das etwa vier Prozent groß war.

Mit Laurent Freixe wird ein Konzernurgestein den Chefposten von Mark Schneider übernehmen. Die Amtsübergabe findet nach Angaben des Unternehmens mehr oder weniger per sofort statt. In ersten Reaktionen von Analysten hieß es, der Austausch komme überraschend und es sei unklar, was der neue Mann an der Spitze des Lebensmittelkonzerns bedeute.

Schwäche zeigten europaweit Technologiewerte. Sie folgten ein Stück weit den Verluste der US-Börse Nasdaq. Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Banks sank zuletzt um 0,6 Prozent, doch seine Verluste wurden damit kleiner. Terminkontrakte deuten darauf hin, dass der technologielastige US-Index Nasdaq 100 sich am Freitag wieder etwas erholt. Am Vortag war er wegen Gewinnmitnahmen um 1,7 Prozent gefallen.

Im EuroStoxx waren die Tech-Werte SAP , Infineon und ASML unter den wenigen Werten mit negativem Vorzeichen. Vor allem galt dies für die Papiere des Chipausrüsters ASML, die zuletzt einen guten Lauf hinter sich hatten. Seit ihrem August-Tief hatten sie in der Spitze 30 Prozent zugelegt. Bei Infineon sorgte ein millionenschwerer Vergleich mit dem Insolvenzverwalter der einstigen Speichersparte Qimonda für Gesprächsstoff./lfi/tih/mis