XETRA-SCHLUSS/Wenig verändert - DAX auch zum Monatsende mit neuen Rekorden

(Dow Jones Newswires)

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt blieb der freundliche Grundton auch am letzten Handelstag im August erhalten. Der DAX markierte bei 18.971 Punkten erneut ein Rekordhoch. Am Nachmittag wurden die Aufschläge aber wieder vollständig abgegeben. Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende. Der DAX schloss den Handelstag wenig verändert bei 18.907 Punkten. Deutlich fester ging die zweite Reihe aus dem Handel: Der MDAX gewann 0,7 Prozent.

Rückenwind kam von den Zinssenkungserwartungen: Auch in der Eurozone liegt die Inflation nun mit 2,2 Prozent nur noch knapp über dem EZB-Ziel von 2 Prozent. Und in den USA ist der Trend zu nachlassender Inflation ebenfalls intakt. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß, der Deflator der Konsumausgaben (PCE), ist im Juni entgegen den Erwartungen in der Jahresrate nicht gestiegen. Nigel Green vom Vermögensverwalter deVere hält die Tür für einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte im September nun für weit geöffnet: Die Marktteilnehmer sollten sich im Umfeld der Notenbanksitzung auf neue Rekorde an Wall Street einstellen, so sein Rat. Das gelte sowohl für den S&P als auch für den Nasdaq.

Die DZ Bank erwartet mit Blick auf die aktuelle DAX-Rally einen kurzfristigen Anstieg bis etwa 19.500 Punkte. Mit einer späteren Jahresendrally seien sogar noch in diesem Jahr 21.000 Punkte im DAX wahrscheinlich.

Immobilienaktien erholt

Auf der Gewinnerseite weit oben standen zum Wochenausklang Immobilienaktien. Damit wurde der Rückgang der vergangenen beiden Tage hier zum Einstieg genutzt. Im DAX stiegen Vonovia um 1,7 Prozent. Tagesgewinner waren Siemens Energy (+1,8%). Im MDAX gewannen Aroundtown 2,2 Prozent, TAG Immobilien und LEG Immobilien legten um jeweils 2,0 Prozent zu. Das Umfeld für die Branche sei mit der Erwartung sinkender Zinsen günstig, hieß es am Markt. Außerdem zogen zuletzt die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland wieder an.

Thyssenkrupp von Personalturbulenzen kaum noch bewegt

Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage sehr dünn. Die personellen Turbulenzen bei Thyssenkrupp Steel waren nach Einschätzung aus dem Handel kein wirkliches Thema für die Aktie. Grundsätzlich sei das dort herrschende Chaos aber negativ für das Papier zu werten; allerdings gebe es kaum noch Anleger, die in der Aktie investiert seien. Thyssenkrupp Steel hat im Streit um die Zukunft des Stahlgeschäfts nicht nur den CEO und zwei weitere Vorstände der Sparte, sondern auch Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel verloren. Thyssenkrupp notierten auf niedrigem Niveau noch einmal 0,9 Prozent leichter.

Daimler Truck zogen um 0,3 Prozent an. Die Analysten von HSBC haben die Einstufung auf "Buy" erhöht. Im SDAX stiegen Hypoport um 1,8 Prozent: Nach der starken Performance der vergangenen Monate dürfte dem Titel der Aufstieg in den MDAX im September nicht mehr zu nehmen sein. Die Börse entscheidet am kommenden Mittwoch über das große Index-Revirement, das dann mit Wirkung zum 23. September umgesetzt wird.

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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   18.906,92  -0,0%    +12,87% 
DAX-Future                            18.949,00  -0,0%     +9,04% 
XDAX                                  18.906,31  +0,3%    +12,75% 
MDAX                                  25.693,91  +0,7%     -5,32% 
TecDAX                                 3.395,56  -0,2%     +1,74% 
SDAX                                  14.072,91  +0,4%     +0,81% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              133,73    -20 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           24         12     4          4.521,3        96,2    40,3 
MDAX          30         19     1            545,3        30,8    22,0 
TecDAX        14         12     4          1.417,1        40,8    13,2 
SDAX          36         27     6            133,5         8,2     4,6 
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August 30, 2024 11:46 ET (15:46 GMT)