MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Paris leichter - "Was sagt Powell?"

(Dow Jones Newswires)

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Dienstagmittag keine einheitliche Tendenz durch. Der DAX kann sich vom Rücksetzer im Eröffnungsgeschäft wieder erholen und tendiert mit einem geringen Minus von 0,2 Prozent auf 18.437 knapp behauptet. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent nach unten. In Paris fällt der CAC-40 noch etwas stärker um 0,5 Prozent, in Zürich zieht der SMI dagegen um 0,8 Prozent an. Auch der Londoner FTSE-100 liegt im Plus, wenn auch nur leicht. "Generell lässt sich eine gewisse Vorsicht ausmachen, die eine Nachfrage nach antizyklischen oder defensiven Titeln auslöst, die zum Beispiel in Zürich relativ hoch gewichtet sind", meint ein Marktteilnehmer.

Der Markt wartet auf die halbjährliche Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats am Nachmittag. Die Frage ist, ob er nach den jüngsten schwächeren Arbeitsmarktdaten die Zinssenkungsspekulation stützt. Die Arbeitslosenquote in den USA ist laut den Daten vom vergangenen Freitag im Juni auf 4,1 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit November 2021. Sollte die Zinssenkungsfantasie im Anschluss weiter zunehmen, könnten Technologietitel erneut in den Vordergrund geraten, so der Marktteilnehmer.

 Französische Bankaktien unter Druck - und Dassault Systemes

In Paris bremst weiter der Ausgang der Parlamentswahl. Auch wenn der befürchtete Rechtsruck überraschend ausblieb, haben sich mit dem Patt im Parlament die politischen Verhältnisse in der zweitgrößten Volkswirtschaft in Europa verkompliziert.

Unter Druck stehen erneut besonders Bankaktien. Societe Generale, BNP Paribas und Credit Agricole geben bis zu 1,8 Prozent ab. Daneben stehen Dassault Systemes unter Druck. Nach einer Umsatzwarnung verlieren sie 4 Prozent und ziehen auch Capgemini um 2 Prozent nach unten. SAP zeigen sich davon unbeschadet und notieren kaum verändert.

 Symrise und Givaudan profitieren von defensiven Käufen

Im DAX steigen Symrise um 1,2 Prozent, Siemens Healthineers um 1,4 Prozent und Deutsche Börse um 0,4 Prozent, sie alle gelten als defensiv. Gedrückt wird der DAX vor allem von Mercedes-Benz, die mit einem Minus von 3,3 Prozent unter einer Abstufung durch die Bank of America leiden.

In Zürich steigen Novartis um 0,6 Prozent und markieren neue Allzeithochs. Der Kurs des Symrise-Konkurrenten Givaudan kommt um 1,8 Prozent voran, Nestle um 0,9 Prozent.

Der Subindex der Öl- und Gaswerte gehört mit einem Abschlag von 1,0 Prozent zu den Verlierern in Europa. Gedrückt wird er von Verlusten von 3,8 Prozent bei BP und von 4 Prozent bei OMV. Bei beiden Konzern enttäuscht die schwache Entwicklung der Margen im Raffineriegeschäft.

Novo Nordisk geben um 1,2 Prozent nach. Laut einer Studie soll die Abnehmspritze "Mounjaro" von Eli Lilly besser als "Ozempic" von Novo Nordisk wirken.

Deutsche Bank zuversichtlich für Gewinnwachstum in Europa

Über den Tag hinaus richten sich die Blicke der Börsianer auf die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Laut Ulrich Stephan, Chefanlagestratege bei der Deutschen Bank, deutet sich das erste Plus bei den Unternehmensgewinnen seit vier Quartalen an. Die Gewinne der Stoxx-600-Unternehmen dürften Analysten zufolge im zweiten Quartal um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen sein, sagt er.

Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.952,12        -0,4%      -17,71      +9,5% 
Stoxx-50                4.512,80        -0,2%       -8,30     +10,3% 
DAX                    18.437,66        -0,2%      -34,39     +10,1% 
MDAX                   25.452,04        -0,4%      -93,93      -6,2% 
TecDAX                  3.375,85        -0,1%       -3,82      +1,2% 
SDAX                   14.576,27        -0,3%      -46,52      +4,4% 
FTSE                    8.192,83        -0,0%       -0,66      +6,0% 
CAC                     7.585,69        -0,5%      -41,76      +0,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,54                    +0,03      -0,03 
US-Zehnjahresrendite        4,29                    +0,01      +0,41 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:25  Mo, 17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,0825        -0,0%      1,0829     1,0833   -2,0% 
EUR/JPY                   174,30        +0,1%      174,15     174,10  +12,0% 
EUR/CHF                   0,9718        +0,0%      0,9728     0,9718   +4,7% 
EUR/GBP                   0,8447        -0,1%      0,8455     0,8444   -2,6% 
USD/JPY                   161,02        +0,1%      160,82     160,71  +14,3% 
GBP/USD                   1,2815        +0,0%      1,2807     1,2830   +0,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,2887        +0,0%      7,2891     7,2860   +2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.442,95        +1,4%   57.536,54  56.369,07  +31,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  81,96        82,33       -0,4%      -0,37  +14,3% 
Brent/ICE                  85,50        85,75       -0,3%      -0,25  +12,7% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  31,83        32,15       -1,0%      -0,32   +0,0% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.364,50     2.358,63       +0,2%      +5,88  +14,7% 
Silber (Spot)              31,08        30,83       +0,8%      +0,25  +30,7% 
Platin (Spot)           1.001,39     1.001,00       +0,0%      +0,39   +1,0% 
Kupfer-Future               4,62         4,61       +0,0%      +0,00  +17,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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July 09, 2024 06:39 ET (10:39 GMT)