ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nach Rekord kaum verändert

(dpa-AFX) FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat zum Abschluss des Augusts einen Höchststand erreicht. Der deutsche Leitindex näherte sich am Freitag bis auf 30 Punkte der 19.000er Marke, bevor die Anleger es dann langsamer angehen ließen. Letzten Endes konnte er seine Gewinnstrecke mit einem knappen Minus nicht ausdehnen. Binnen 20 Handelstagen kam nun der dritte Tag mit einem moderat negativen Vorzeichen hinzu.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat zum Abschluss des Augusts einen Höchststand erreicht. Der deutsche Leitindex näherte sich am Freitag bis auf 30 Punkte der 19.000er Marke, bevor die Anleger es dann langsamer angehen ließen. Letzten Endes konnte er seine Gewinnstrecke mit einem knappen Minus nicht ausdehnen. Binnen 20 Handelstagen kam nun der dritte Tag mit einem moderat negativen Vorzeichen hinzu.

Den Freitag beendete der Dax 0,03 Prozent tiefer bei 18.906,92 Punkten. Er verbuchte damit ein Wochenplus von 1,5 Prozent. Mit einem Monatsplus von 1,8 Prozent wurde der panikartige Kurseinbruch von Anfang August wieder mehr als ausgeglichen, indem der Dax seither annähernd 2.000 Punkte zugelegt hat. Der MDax beendete den Freitagshandel aber im Plus. Er schloss 0,76 Prozent höher bei 25.703,44 Punkten.

Am Freitag veröffentlichte Preisdaten aus den USA hielten die Erwartung aufrecht, dass es nach der EZB auch von der US-Notenbank Fed bald die erste Zinssenkung geben wird. Aber auch in der Eurozone bestätigte ein deutlicher Rückgang der Inflation die Anleger in ihrem Glauben an neue Lockerungen. "Für die EZB steht die Tür für eine Zinssenkung im September sperrangelweit offen", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Umstritten ist nun die Perspektive im neuen Monat September, der erst Mitte des Monats die ersehnten Zinsentscheide bringen wird. Laut dem Baader-Bank-Experten Robert Halver stehen "die Chancen für einen goldenen Aktien-Herbst gut". Kurzfristig aber warnten die Charttechniker von Index-Radar, der Dax sei überhitzt. Und Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners spürt "größten Respekt" vor dem neuen Monat, der in den vergangenen vier Jahren Verluste gebracht habe.

Besonders angesagt waren im Dax die 1,7 Prozent höheren Papiere von Vonovia , die gemeinsam mit dem europäischen Immobiliensektor gefragt waren. Als Treiber galt hier einmal mehr die Perspektive sinkender Zinsen, die gerade im Immobilienbereich wieder Hoffnung auf bessere Geschäfte und steigende Marktpreise macht.

Knapp getoppt wurde die Vonovia-Aktie nur von Siemens Energy , dem bislang besten Dax-Wert in diesem Jahr. Der Kurs hatte sich 2024 mehr als verdoppelt und so hatte es Anfang der Woche zwei Tage mit der Tendenz zu Gewinnmitnahmen gegeben. Seither tendiert der Kurs des Energietechnik-Konzerns aber wieder aufwärts. Er erreichte nun das höchste Niveau seit dem ersten Handelstag im August.

Im MDax setzten Delivery Hero ihre jüngste Rally fort. Mit einem Anstieg um acht Prozent steigerten sie ihr Plus seit dem Anfang August erreichten Zwischentief auf 58 Prozent. Der Essenslieferdienst hatte tags zuvor mit Geschäftszahlen überzeugt und mit Börsenplänen für die rasant wachsende Marke Talabat in Dubai für Fantasie gesorgt.

Das fortgesetzte Chaos mit Blick auf die Stahlsparte prägte ansonsten die Aktien von Thyssenkrupp , die letztlich fast ein Prozent einbüßten. In der geplanten Neuaufstellung des Bereichs eskalierte ein Streit in der Führungsriege mit Rücktritten von Vorständen und Aufsichtsräten, darunter auch Chefaufseher Sigmar Gabriel (SPD).

Ein positiver Analystenkommentar des Investmenthauses Bryan Garnier trieb noch Aktien aus dem Optikerbereich an. Die Aktien der Filialkette Fielmann stiegen um fünf Prozent und jene des Online-Händlers Mister Spex um sieben Prozent. Analyst Cedric Rossi lobte, beide Unternehmen gewännen am wichtigen deutschen Brillenmarkt weiter Marktanteile.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte mit 4.957,98 Punkten moderat ins Minus. Außerhalb der Eurozone legte der Schweizer SMI etwas zu, während der Londoner FTSE 100 knapp im Minus schloss. In New York ging es für den technologielastigen Nasdaq 100 aufwärts, während der Dow Jones Industrial dort etwas nachgab.

Der Euro fiel auf 1,1059 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor noch etwas höher auf 1,1087 (Donnerstag: 1,1088) US-Dollar fest.

Am Markt für deutsche Bundesanleihen stieg die Umlaufrendite von 2,24 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 126,43 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,16 Prozent auf 133,72 Punkte nach./tih/nas

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---