ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Moderate Verluste dominieren vor Zinsentscheiden

(dpa-AFX) PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas zuletzt freundlichen Börsen bestimmen zu Beginn einer geldpolitisch geprägten Woche moderate Kursverluste das Bild. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 pendelte am Montag in einer engen Spanne. Zum Handelsende verlor er 0,34 Prozent auf 4.827,63 Punkte.

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas zuletzt freundlichen Börsen bestimmen zu Beginn einer geldpolitisch geprägten Woche moderate Kursverluste das Bild. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 pendelte am Montag in einer engen Spanne. Zum Handelsende verlor er 0,34 Prozent auf 4.827,63 Punkte.

Der Züricher SMI sank letztlich um 0,26 Prozent auf 12.005,47 Punkte. Dagegen schaffte der Londoner FTSE 100 ein knappes Plus von 0,06 Prozent auf 8.278,44 Zähler.

Von den anstehenden Zinsentscheiden dürfte die US-Notenbank Fed am Mittwochabend am meisten Aufmerksamkeit finden. Tags darauf informiert die Bank of England über ihre weitere Geldpolitik und am Freitag die Bank of Japan.

Bei den Anlegern überwog am Montag Zurückhaltung - vor allem, da die Erwartungen an die Fed schon hoch sind. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Lockerungszyklus mit einer Senkung um 50 Basispunkte beginnt, ist bis Ende letzter Woche auf 59 Prozent gestiegen", hieß es von den Experten der UBS mit Verweis auf das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME. Damit sei der Anteile derer, die auf eine große Zinssenkung setzen, dramatisch gestiegen. Anfang der Vorwoche habe er noch bei 14 Prozent gelegen. Zuletzt signalisierte das "Fed Watch Tool" eine Wahrscheinlichkeit von 61 Prozent.

Unter der Voraussetzung einer "sanften Landung" der amerikanischen Wirtschaft sieht die UBS in diesem Jahr Spielraum für eine Senkung des US-Leitzinses um einen Prozentpunkt, gefolgt von einem weiteren Prozentpunkt 2025. In diesem Jahr stehen noch drei Entscheide an.

Im eher schwachen europäischen Gesamtmarkt bevorzugten die Investoren zu Wochenbeginn den zuletzt schon starken Einzelhandelssektor . Stützend wirkten deutliche Kursgewinne von H&M sowie Zalando .

Gefragt waren auch defensive Titel wie Telekommunikation sowie Energieversorger . UBS-Stratege Andrew Garthwaite betonte, defensive Werte blieben für die Schweizer Großbank die bevorzugte Wahl.

Im Leitindex der Eurozone gehörten die Aktien der Unicredit mit plus 0,5 Prozent zu den besseren Werten. Der Chef der italienischen Großbank wirbt kurz nach dem Einstieg für eine Übernahme der Commerzbank . "Eine Zusammenführung beider Banken könnte zu einem erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder führen und würde einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen", sagte Andrea Orcel dem "Handelsblatt". Die Aktien der spanischen Wettbewerber BBVA und Santander legten noch etwas deutlicher zu.

Europäische Technologietitel wurden nach drei Gewinntagen hingegen ähnlich gemieden wie die ihrer US-Branchenkollegen. Am EuroStoxx-Ende büßten Infineon und Adyen 2,6 beziehungsweise 2,1 Prozent ein.

In der Schweiz sanken Nestle-Aktien um 1 Prozent, nachdem die US-Investmentbank Morgan Stanley sie abgestuft hatte. Höhere Investitionen in Marketing und Forschung könnten die Margen des Lebensmittelkonzerns belasten, schrieb Analystin Sarah Simon. Mit ihrer neuen Ergebnisprognose für 2025 liegt sie nach eigener Aussage 9 Prozent unter dem Konsens.

In London waren zwei Werte besonders auffällig mit Kursausschlägen: Der Kurs von TI Fluid Systems zog um rund 14 Prozent an, nachdem eine erhöhte Offerte von ABC Technologies von dem Automobilzulieferer noch als zu niedrig abgetan wurde. Der Kurs von TT Electronics dagegen brach nach einem gekappten Umsatzausblick um fast ein Drittel ein./gl/jha/